Brustkrebs – in der Fachsprache auch Mammakarzinom genannt – ist ein bösartiger Tumor (Karzinom) in der meist weiblichen Brust (Mamma). Beim Brustkrebs kommt es zur Veränderung des Brustdrüsengewebes, bei der sich ein oder mehrere bösartige Tumore bilden.1
Mit rund 5.400 Neuerkrankungen im Jahr und einem Anteil von etwa 30 % an allen Tumoren ist Brustkrebs die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Österreich. Damit erkrankt etwa jede achte Frau im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs.2
Die Häufigkeit von Brustkrebs ist vor allem vom Alter abhängig. Hier zeigen wir, wie viele von 1.000 Frauen tatsächlich Brustkrebs bekommen:16,17
20 – 24 Jahre / 0,01 Frauen // | 55 – 59 Jahre / 2,22 Frauen ** |
25 – 29 Jahre / 0,08 Frauen // | 60 – 64 Jahre / 2,94 Frauen ** |
30 – 34 Jahre / 0,25 Frauen // | 65 – 69 Jahre / 3,74 Frauen ** |
35 – 39 Jahre / 0,58 Frauen // | 70 – 74 Jahre / 3,91 Frauen ** |
40 – 44 Jahre/ 1,16 Frauen // | 75 – 79 Jahre / 3,65 Frauen ** |
45 – 49 Jahre / 1,83 Frauen ** | 80 – 84 Jahre / 3,64 Frauen ** |
50 – 54 Jahre / 2,20 Frauen ** | Über 85 Jahre / 3,17 Frauen ** |
// European Society of Breast Cancer Specialists (EUSOMA)
** Bundesamt für Statistik Schweiz
Krebs kann aus gesunden Zellen im Körper entstehen, wenn diese beginnen, ihr Verhalten zu ändern – meist aufgrund von Änderungen in der Erbinformation. Krebszellen wachsen dann unkontrolliert, verdrängen gesundes Gewebe oder verlassen ihren Ursprungort und wachsen in einem anderen Teil des Körpers weiter. Dort bilden sie Ableger – so genannte Metastasen.4
Interessant: Die linke Brust ist krebsanfälliger als die rechte Brust. Die Forschung weiß jedoch bislang noch nicht, warum.5
Bei ca. fünf bis zehn Prozent der Betroffenen sind Veränderungen in der Erbinformation - auch Mutationen genannt – die Ursache für Brustkrebs, oft ausgelöst durch Veränderungen in einem der beiden Gene BRCA1 oder BRCA2. Wenn Brustkrebs in einer Familie häufig bzw. bereits in jungen Jahren auftritt, kann das ein Hinweis auf eine erbliche Form von Brustkrebs sein. Österreichweit gibt es hierfür speziell ausgebildete Ärzt:innen, die mit genetischen Analysen das persönliche Risiko abschätzen und mögliche Ursachen klären können (z.B. hier)*.6
Im frühen Stadium verursacht Brustkrebs meist keine Schmerzen. Umso aufmerksamer sollte man diese Symptome im Auge behalten:4, 5, 7, 8, 18
Sollten eines oder mehrere Symptome zutreffen gilt: immer und in jedem Fall bei der Fachärztin oder beim Facharzt abklären lassen.
Doch keine Angst: nicht jeder Knoten und jede Veränderung muss automatisch auf bösartigen Brustkrebs hinweisen, viele Veränderungen können harmlose Ursachen haben.
Die häufigste Untersuchungsmethode zur Früherkennung ist die Mammografie. Hier werden Röntgenbilder auf verschiedenen Ebenen gemacht. So kann Brustkrebs in sehr frühen Stadien erkannt und schonender therapiert werden, was zu einer Senkung der Todesfälle führt. Doch Überdiagnosen und Röntgenstrahlung werden oftmals als Nachteil der Methode angeführt. Und: In Einzelfällen kann es sein, dass der Mammografie-Befund unauffällig ist, obwohl Brustkrebs vorliegt.9
Generell gilt: Je früher man Brustkrebs entdeckt, desto besser die Prognose! In Österreich werden Frauen zwischen 45 und 69 Jahren daher alle zwei Jahre zur Mammografie eingeladen – kostenfrei (mehr erfahren)*.10
Ist dieser Befund nicht eindeutig, nimmt man die Brust mit einer Ultraschalluntersuchung in Augenschein – die so genannte Mammasonografie.9
Bei einer Biopsie wird eine Gewebsprobe des Tumors aus der Brust entnommen und im Labor untersucht. Dabei wird festgestellt ob es sich um eine gut- oder bösartige Veränderung handelt. Und auch der Hormonrezeptorstatus und der HER2-Status können so bestimmt werden. Diese Ergebnisse liefern wichtige Informationen für die Therapieentscheidung.11
Nach der Diagnose entscheiden Behandlungsteam und Betroffene gemeinsam, wie es weitergeht. In der Regel besteht kein sofortiger Handlungsbedarf: Es bleibt daher genug Zeit, sich zu informieren, sich mit den Optionen auseinanderzusetzen und gegebenenfalls eine Zweitmeinung einzuholen.13
Grundsätzlich gilt mittlerweile: Durch enorme Behandlungsfortschritte in den letzten Jahren sind die Sterberaten in stärker entwickelten Ländern zurückgegangen – wie etwa in den USA, Schweden, Japan und Österreich. Hier liegt die Überlebensrate heute bei 80 % oder darüber. In einkommensschwachen Ländern hingegen unter 40 %.2, 12
Die Entscheidung für eine Therapie hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab – unter anderem auch vom Stadium der Erkrankung. Um das individuelle Stadium zu bestimmen, ordnen Ärzt:innen den Tumor nach bestimmten Kriterien, den TNM-Kriterien (Größe, Lymphknoten, Metastasen) ein. Diese Kriterien ermöglichen auch die Einteilung in ein frühes bzw. ein spätes Stadium. 13, 19
Die Arten – also die ganz speziellen Eigenschaften – des Tumors entscheiden heute maßgeblich über die Therapie: So kommt beispielsweise auf den Krebszellen jeder fünften Patientin ein spezieller Eiweißstoff besonders häufig vor – der HER2-Rezeptor. Ärzt:innen sprechen dann von HER2-positivem Brustkrebs. Zwei Drittel aller Mammakarzinome haben eine Art Andockstelle für Geschlechtshormone auf ihrer Oberfläche. Hierbei spricht man von einem „hormonrezeptorpositiven Brustkrebs“.13
Für die Therapieplanung wichtig ist außerdem der aktuelle Gesundheitszustand, das Alter der Patient:innen sowie der Hormonrezeptor- und der HER2-Status. Außerdem ist es relevant, ob es sich um eine Ersterkrankung oder um einen Rückfall (Rezidiv) handelt.13
Für die Behandlung von Brustkrebs stehen drei Therapiesäulen zur Verfügung: Operation, medikamentöse Therapie und Strahlentherapie.13
Ein neuer, hoffnungsvoller Ansatz ist die so genannte Krebsimmuntherapie. Sie gehört zu den vielversprechendsten Strategien in der Krebsbehandlung. Ziel ist es, das körpereigene Immunsystem zu aktivieren, um Krebszellen erfolgreich zu erkennen, anzugreifen und zu zerstören. Nach jahrzehntelanger Forschung gibt es heute berechtigten Grund zur Hoffnung, mit dieser Therapie den Krankheitsverlauf einer bestimmten Patient:innen-Gruppe mit bestimmten Krebsformen langanhaltend zu stabilisieren.14 (Mehr dazu)*
Brustkrebs – in der Fachsprache auch Mammakarzinom genannt – ist ein bösartiger Tumor (Karzinom) in der meist weiblichen Brust (Mamma). Beim Brustkrebs kommt es zur Veränderung des Brustdrüsengewebes, bei der sich ein oder mehrere bösartige Tumore bilden.1
Mit rund 5.400 Neuerkrankungen im Jahr und einem Anteil von etwa 30 % an allen Tumoren ist Brustkrebs die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Österreich. Damit erkrankt etwa jede achte Frau im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs.2
Gerade bei Brustkrebs ist rechtzeitige Früherkennung wichtig, um die Heilungschancen zu erhöhen.
Nimm dir deine Brüste zur Brust, denn eines ist unumstritten, es ist wichtig, seine Brüste zu kennen und Veränderungen schnell abklären zu lassen. Ein Großteil der Brustkrebserkrankungen wird von Frauen selber oder von deren Partner:innen 'gefunden'.7, 15, 18
Ein unter Mediziner:innen heiß diskutiertes Thema ist die Selbstuntersuchung der Brüste.
Die Selbstuntersuchung kann dazu beitragen, dass das Körperbewusstsein verbessert wird. Kritiker:innen hingegen meinen, dass gerade bei jungen Frauen zyklusbedingt Veränderungen und Knoten auftreten können und daher die Rate an falsch positiven Befunden hoch ist. Als alleinige Methode zur Früherkennung ist sie außerdem nicht in der Lage die Brustkrebssterblichkeit zu senken. Am besten sprichst du mit deinem Arzt, deiner Ärztin über die Vor- und Nachteile der Selbstuntersuchung und entscheidest dann, ob du deine Brüste noch genauer in Augenschein nehmen willst.
Wenn du dich für eine Selbstuntersuchung entschieden hast, folge einfach der Anleitung in sechs einfachen Schritten.
Bitte beachte, dass ein solches Selbstabtasten nie die regelmäßige ärztliche Untersuchung ersetzt!7, 15
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Denn wir wollen Brustkrebs als Erkrankung enttabuisieren. Und als starker Partner positiv und lebensbejahend zur Seite stehen.
Unsere handgezeichneten Illustrationen erinnern daher unter dem Motto #watchyourboobs genau daran: auf seine Brüste zu schauen!
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Wir freuen uns sehr über den Support von Fachärzt:innen aus den unterschiedlichen Fachbereichen. Mit allen gemeinsam wollen wir für mehr Brustgesundheit sorgen – #watchyourboobs.